Sozialstation Wangerland hat Insolvenzantrag gestellt

Erstellt von Frerk Hinrichs |

Wangerland, 24.08.2019 - Durch die langjährige wirtschaftlich knappe Refinanzierung durch die Kassen ist eine Situation entstanden, in der die Geschäftsführer der Diakoniesozialstation Wangerland gesetzlich verpflichtet sind, Insolvenz anzumelden. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde durch das Amtsgericht Wilhelmshaven Dr. Heiner Buß aus Wiesmoor bestellt. In Abstimmung zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter und der Geschäftsführung wird der Geschäftsbetrieb vorläufig fortgeführt.


Die Gesellschaft wurde getragen durch die Kommune und die Diakonie. Kommune und Diakonie bedauern, dass die Diakonie-Sozialstation Wangerland sich gegenwärtig in einer Lage befindet, die diesen Schritt notwendig gemacht hat.


Zu der wirtschaftlich schwierigen Situation haben folgende Aspekte beigetragen: Nicht auskömmliche Bezahlung von Leistungen durch die Kassen. Im Rahmen der Daseinsvorsorge war die Sozialstation immer bereit, auch entlegen wohnende Patientinnen und Patienten zu versorgen. Die oftmals langen Wegstrecken, die dabei zurückzulegen waren und Zeit in Anspruch nahmen, werden von den Kranken- und Pflegekassen nicht gesondert vergütet.


Außerdem ist es bei dem aktuellen Fachkräftemangel schwierig, Mitarbeitende zu gewinnen, die bereit sind, zu den notwendigen Zeiten für eine kleine Station auf dem Land zu arbeiten. Es ist absehbar, dass nicht mehr genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen werden, um Leistungen der Kranken- und Pflegekassen zu erbringen.


Die Gemeinde Wangerland und das Diakonische Werk bemühen sich seit Jahren intensiv darum, den wirtschaftlichen Betrieb der Sozialstation aufrechtzuerhalten. Beide bedauern, dass dennoch Insolvenz angemeldet werden muss.


Es ist hervorzuheben, dass die Kirche durch ihren Zuschuss jahrelang dazu beigetragen hat, die Station zu erhalten. Es kann nicht sein, dass Kirchensteuern auf Dauer dazu herhalten sollen, die zuständigen Kassen zu entlasten.

 

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