"Der Schutz der Bewohner geht vor"

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Diakonie-Vorstand Kollmann iriitiert über scharfen Ton gegenüber Einrichtungen

Oldenburg, 19.5.2020 – Besuche gehören zur Lebensqualität der Bewohner in Alten- und Pflegeeinrichtungen, das betont Uwe K. Kollmann, Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land, immer wieder. „Das lange Kontaktverbot war und ist für die Bewohnerinnen und Bewohner und unsere Mitarbeitenden eine große Herausforderung“, sagt Kollmann. Dennoch: Der Schutz der Bewohner gehe vor.

 

Deshalb sind Kollmann und die Mitarbeitenden irritiert über den scharfen Ton gegenüber den Einrichtungen. Es wird suggeriert, die Heime würden nicht schnell genug öffnen. „Wir arbeiten auf Grundlage der vorliegenden Erlasse, um Besuche so schnell aber auch so verantwortungsbewusst wie möglich, zu ermöglichen“, sagt Kollmann. In allen Einrichtungen der Diakonie im Oldenburger Land wurden bereits frühzeitig Besuchsfenster eingerichtet, damit Angehörige und Bewohner auf diese Weise wieder mit Augenkontakt miteinander sprechen können. Auch in extremen Situationen, etwa, wenn ein Mensch im Sterben lag, haben die Heime Ausnahmen ermöglicht.

 

Der nun für Mittwoch, 20.5.2020, angekündigte Erlass, der den Angehörigen ein Recht auf Besuche von einer benannten Person einräumt, liegt den Einrichtungen noch nicht vor. Dennoch soll er laut Ankündigung ab Mittwoch gelten. „Solche Regelungen können nicht über Nacht herbeigeführt werden“, betont Kollmann. Gemeinsam mit den Gesundheitsämtern wurden für alle Einrichtungen der Diakonie ein Hygieneplan für die Besuche erarbeitet, die derzeit intensiv abgestimmt werden. Eine der großen Herausforderungen bei der Umsetzung ist die ausreichende Ausstattung mit Schutzmaterial. Die Zusagen der #Politik, hier für eine ausreichende Versorgung zu sorgen, sind bisher nicht eingelöst worden.

 

„Unsere Mitarbeitende tragen derzeit die Hauptlast und leisten in den Einrichtungen eine unglaubliche Arbeit. Die Besuche werden für unsere Mitarbeitenden eine zusätzliche Belastung, da jeder Besuch begleitet werden muss. Wir gehen verantwortungsvoll mit der Situation um und tuen alles, um unsere Bewohner zu schützen. Dazu brauchen wir weiter die Unterstützung von Politik und Angehörigen.“

 

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